Mit hängenden Köpfen ging es nach dem Abpfiff der Unparteiischen Brühl/Knackstedt (HVSA) in die Kabine. Das Derby ging trotz einer Leistungssteigerung in der 2. Halbzeit verloren. Der Grund lag nicht in der Tatsache, dass die Panther der übermächtige Gegner gewesen wären, sondern ist in der eklatanten Abschlussschwäche die unsere Sieben bei der Verwertung klarer Torchancen zeigte. Immer wieder scheiterten unsere Spieler an Oliver Midell im Tor der Gastgeber. Ob die für einen Torhüter ungewöhnlicherweise getragene kurze Hose für Verunsicherung sorgte bleibt offen.

Dabei begann die Partie ganz nach dem Geschmack der etwa 30 mitgereisten Anhänger und Fans. Durch Tore von Tarek Jaidi und Lukas Krug führte unser Team nach 2 Minuten mit 0:2. Doch dann war es vorbei mit der Treffsicherheit. Halle konnte ausgleichen und selbst in Front gehen. Beim Zwischenstand von 7:4 (14.) nahm Trainer Martin Lux seine erste Auszeit. Vergebens. Die Hausherren bauten vor den 350 anwesenden Zuschauern den Vorsprung Tor um Tor aus. Beim Spielstand von 12:7 (25.) betrug der Rückstand bereits 5 Tore. Durch 2 Tore von Sebastian Donath und per 7m von Steven Just sowie einer Parade von Tino Soutschek, der einen Strafwurf von Julius Conrad abwehrte, konnte der Rückstand auf 13:10 (26.) verkürzt werden. Eine weitere ausgelassene Tormöglichkeit und einen technischen Fehler bestraften die Panther mit drei Toren und einer deutlichen 16:10 Halbzeitführung. Viel Positives gab es in der Kabine nicht zu besprechen. Neben Kapitän Christian Kanzler, der bereits auf dem Spielfeld sichtlich genervt war und schnell deutliche Worte fand, versuchte auch Trainer Martin Lux seine Mannen wach zu rütteln. Erfolgreich. Das Team zeigte mit Wiederanpfiff ein anderes Gesicht und kämpfte sich zurück in die Partie. Yasin Jaidi machte mit zwei Kontertoren den Anfang und Frank Grohmann setzte mit dem 16:13 (33.) einen Treffer drauf. Da nun auch die Gastgeber immer wieder durch die aggressivere Abwehrarbeit um Matej Konsel an Christian Kanzler im Tor scheiterten, konnte der Abstand, trotz weiterer ausgelassener Großchancen reduziert werden. Das 20:19 durch Jakob Hensen in der 46. Spielminute hätte der Wendepunkt in dem Derby sein können. Hätte. Doch Fehlpässe und weitere Fehler in den Abschlusshandlungen ermöglichten es dem USV erneut und vorentscheidend auf 25:20 (54.) zu enteilen.

28 vergebene Torchancen, darunter fast die Hälfte völlig freier und schön herausgespielter Wurfgelegenheiten von den Außenpositionen, vom Kreis, aus dem Rückraum, im Konterlauf oder von der Strafwurflinie sind viel zu viel. Oliver Midell im Tor der Gastgeber wurde zurecht gefeiert. Ob nun Abschlussschwäche oder eine Glanzleistung des Torhüters die Ursache waren, liegt im Auge des Betrachters und wird noch in den Teams sowie bei den Zuschauern diskutiert werden ...

Bereits nächste Woche hat unsere Mannschaft beim SV Hermsdorf Gelegenheit, hoffentlich einmal über die gesamte Spielzeit ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen und zu Punkten.

von R. Nowak