Ergebnis
31 : 30
HG 85 Köthen : HC Elbflorenz II
Aufstellung
HG 85 Köthen: Leonard Serfas, Tino Soutschek; Tim Gmirek 5, Frank Grohmann 8/1, Moritz Brodowski (n. e.), Sebastian Kuhl (n. e.), Justin Milkow 5, Jakob Hensen 5, Tarek Jaidi 3, Yasin Jaidi 1, Steven Just 2, Linus Rosenkranz 1, Matej Konsel
HC-Elbflorenz II: Jan Drefahl; Louis Bensch, Petar Golcic, Jozef Wujczak 1, Alec Palm 2, Felix Oelke, Henrique Bilhastre 4/1, Karl Steinike, Eric Schmelzer 7, Till Punte, Ediz Aktas 6, Robin Hoffmann 1, Philip Kryszon 9, Oliver Sandin, Eric Meinhardt
Siebenmeter:
Zeitstrafen:
Erfahrung besiegt Jugend
Die HG 85 Köthen hat, wenngleich auch mit einem Kraftakt in letzter Minute, das zweite Heimspiel der erst jungen Handballsaison 2024/25 gewonnen. Sie spielte gegen die Sachsen 31:30 (15:17).
Dass diesmal nicht nur die hohe Kampfmoral, sondern auch die Erfahrung den Ausschlag für den Doppelpunktgewinn gab, bestätigte Matej Konsel freudestrahlend nach Spielende: "Unsere Abwehr hat sich gegen Ende des Spiels deutlich gesteigert, denn wir wollten einfach mehr als der Gegner, der eine gute Mannschaft ist." Und Tarek Jaidi, der in der Abwehr ebenso eine gute Leistung ablieferte, fügte hinzu: "Das Spiel haben am Ende Frank Grohmann und Jakob Hensen entschieden und wir haben in der Abwehr die Zweikämpfe angenommen und öfter als der Gegner gewonnen."
Der Gastgeber führte in dieser kampfbetonten Partie in der 1. Minute (1:0), der 6. (2:1) und der 60. (31:30). Zwischenzeitlich waren die Lux-Schützlinge viermal in der Lage, das Spiel ausgeglichen zu gestalten: 2:2 (6.), 7:7 (14.), 8:8 (16.) und 26:26 (52.). In allen anderen Zeiträumen führten die Gäste mit ihren schnell vorgetragenen Angriffen und ihrer offensiv ausgerichteten Abwehr. Gefahr drohte der Köthener Abwehr von fast allen Positionen.
Die Gäste führten in diesem Spiel viermal mit einem 4-Tore-Vorsprung (20., 32., 40. und 53. Minute. Und jedes Mal waren die Bachstädter in der Lage, diese Führung abzuschmelzen, ein moralischer Vorteil, der das Selbstvertrauen und die Hoffnung auf einen Doppelpunktgewinn aufrecht hielt. Dass es zu der Dominanz der Gäste kam, lag daran, dass der Gastgeber mit einfachsten Fehlpässen und ungenauen Abschlüssen die Elbestädter zu häufig zu leichten Gegentoren einlud und zwei Strafwürfe ungenutzt ließ. Auch die Torwartleistung des Gastes war ein Grund, weshalb der Gastgeber in Rückstand geriet. Immer wenn die HG 85 wieder auf Tuchfühlung war, legten die Gäste an Tempo zu und bauten ihren Vorsprung scheinbar mühelos aus. Bis zur Halbzeit war Elbflorenz II die bessere Mannschaft und ging mit einer 17:15-Führung verdient in die Pause.
Den erfolgreicheren Start in die zweite Hälfte hatten die Dresdner. Robin Hoffmann und der erfolgreichste Werfer des Spiels Philip Kryszon warfen erneut einen 4-Tore-Vorsprung (15:19) in der 31. Minute heraus. Tim Gmirek baute mit einem Doppelpack den Vorteil um zwei Treffer ab. Auch in der 45. Minute (23:25) betrug der Vorsprung der Gäste nur 2 Tore. In der 51. Minute glich Lucas Kunze, den Trainer Martin Lux in der 40. Minute mit der Spielsteuerung beauftragte, zum 26:26 aus. In der Folge zogen die Gäste noch einmal das Tempo an und stellten vier Minuten vor dem Ende auf 27:30.
Dieser Zwischenstand veranlasste die Köthener Abwehr, alle Kräfte, die noch im Köcher waren, frei zu setzen. Als die Abwehr ihr Kampfpotenzial sichtbar machte, zündete ihre Aktion das Feuer auf der Tribüne. Zuerst donnerte Jakob Hensen das Spielgerät mit Urgewalt in den HC-Kasten zum 27:29, dann traf Tim Gmirek nach einer Auszeit von Martin Lux zum 28:30 und auf den Fuß folgend zwirbelte Frank Grohmann zwei Abschlüsse am Torwart der Gäste vorbei zum 30:30 (59.). Den Ausgleichtreffer begünstigte die doppelte Zeitstrafe gegen Philip Kryszon. Trainer Gonzalo Tajuelo versuchte mit seiner letzten Auszeit noch eine spielentscheidende Handlungsabfolge seinen Jungs aufzutragen. Doch die Spielunterbrechung nutzte nichts mehr, weil Jakob Hensen erbarmungslos den Ball in die Maschen des Gästetores jagte. Die letzte Aktion der Dresdner parierte Tino Soutschek und löste damit den Jubel bei den Zuschauern aus.
Die Standortbestimmung des Gastgebers gegen ein Team aus dem Tabellenkeller der Tabelle ergab die Erkenntnis, dass die Köthener nach dem 4. Spieltag ein ernstzunehmender Konkurrent für das vordere Drittel der Tabelle sind.
von drh.