Ergebnis
27 : 23
HG 85 Köthen : HSV Apolda 1990
Aufstellung
HG 85 Köthen: Christian Kanzler, Leonard Serfas, Tino Soutschek; Tim Gmirek 2, Frank Grohmann 7/4, Moritz Brodowski, Sebastian Kuhl, Justin Milkow 4, Jakob Hensen 1, Tarek Jaidi 1, Yasin Jaidi 4, Steven Just 3, Linus Rosenkranz, Matej Konsel, Lucas Kunze 2, Lukas Krug 3
HSV Apolda: Ben von Lipinski, Sebastian Brand; Norbert Ban 3, Sebastian Wenke 4, Pece Gjorgjieski, Kristijan Smiljcic 4, Paul Zänker, Bojan Mirilo, Alexander Berceanu, Jan Schindler 3/3, Jörg Heinemann, Lars Langer 4, Giga Zarnadse, Tim Strzala 3, Dino Mehic 2
HG 85 Köthen kämpfte den HSV Apolda mit größerem Siegeswillen nieder
Nach vier Spielen ohne Sieg endlich wieder 2 Punkte
Am Samstagabend hat sich beim 27:23 (15:11)-Sieg über den HSV Apolda in der Heinz-Fricke-Sporthalle wieder einmal gezeigt, es gibt nur einen Ausweg, wenn man einmal in ein Labyrinth geraten ist, das ist der Wille. Den hatten die Spieler des Gastgebers mit dem Slogan "Nicht: Es muss etwas geschehen, sondern: Ich muss etwas tun" als Hauptmotiv auf ihre Spielagenda gesetzt. Und sie hatten damit überzeugenden Erfolg, weil sie diese "Antriebsfeder" über die komplette Spielzeit routiniert in die Waagschale warfen und damit die Zielstellung "Sieg" für diese richtungsweisende Partie erfüllten. Der HSV Apolda, bei dem der Ex-Köthener Bojan Mirilo unauffällig und ohne Treffer mitwirkte, kassierte bei 11 Auftritten in der Bachstadt die 9. Niederlage.
Die Vorteile des Gastgebers ließen sich in der geschlossenen Mannschaftsleistung diesmal an zwei Namen festmachen. Da waren allen voran Frank Grohmann, der mit seiner physischen Stärke plus Wurfkraft 7-mal, davon 4-mal vom 7m-Strich, sicher einnetzte und zum erfolgreichsten Spieler der Partie avancierte. Und ebenfalls in sehr guter Form zeigte sich Christian Kanzler, der sich in dieser nicht einfachen Tabellenkonstellation als große Stütze in der Abwehr erwies. Beide demonstrierten ihre individuelle Klasse. Mit der geballten Mannschaftsleistung hielten die Bachstädter die Gäste, die nach diesem Spiel weiter in den Abstiegsrängen verharren, auf Distanz.
Mit großer Freude über die zwei Punkte bestätigte Mannschaftskapitän Lukas Krug nach Spielende die Tatsache, dass es ein Sieg des gesteigerten Selbstbewusstseins war: "Ja, wir sind eine gute Mannschaft und wir haben eine gute Qualität, die wir über die 60 Minuten abgerufen haben. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt diesmal von Anfang an richtig gut gespielt. Wir dürfen uns aber auf den zwei erkämpften Punkten nicht ausruhen, sondern müssen bis zur Weihnachtspause das Vorhaben umsetzen, dass wir uns gesetzt haben. Eine solche Aufgabe nehmen wir gern an."
Der Gastgeber startet auffällig mit großem Selbstbewusstsein und gewährte den Gästen lediglich den Ausgleichstreffer zum 1:1 durch Sebastian Wencke. Danach rissen die Köthener die Führung an sich und gaben sie bis zum Ende nicht mehr aus der Hand. Nach dem 7:6 (10.) gönnten sich beide Teams eine siebenminütige Wurfpause. Danach traf Tim Gmirek zum 8:6. Diesen 2-Tore-Vorsprung baute der Gastgeber bis zum Seitenwechsel auf 4 Tore aus. Justin Milkow, Frank Grohmann, Yasin Jaidi und noch einmal Tim Gmirek waren die Schützen.
In die zweite Hälfte, die der Gastgeber in doppelter Unterzahl angehen musste, schickte Trainer Martin Lux jetzt Frank Grohmann, der zuvor nur als Strafwurfvollstrecker zum Einsatz kam. Den ersten Applaus erntete Jakob Hensen mit einem Knaller zur 16:12-Führung. Nach fünf Spielminuten führten die Köthener 19:13. Justin Milkow begann das 6-Torepolster aufzubauen, Steven Just erhöhte es mit einem prächtig vollendeten Konter und Lukas Krug hämmerte das Spielgerät in die Maschen. Apolda hatte in diesem Zeitsegment mit Jan Schindler und Sebastian Wencke zwei Schützen mit je einem Treffer aufzubieten. Die Köthener Abwehr um Matej Konsel wehrte aufopferungsvoll die Angriffe der Thüringer ab und löschte somit das Angriffsfeuer der Gäste. Und wenn Apolda mal in eine Lücke stieß, war Christian Kanzler zur Stelle, um Einschläge zu verhindern. Die 7-Tore-Führung (40.) der Köthener veranlasste Trainer Igor Toskoski zu einer Auszeit, die in der Folge eine leichte Reduzierung des Rückstandes brachte.
Frank Grohmann, der Mann mit dem härtesten Wurf in seinem Team, vollstreckte nach der Roten Karte gegen Sebastian Wencke seinen 4. Strafwurf und feuerte direkt danach einen weiteren Kracher ins Netz der Gäste zur 26:20-Führung. Vom deutlichen Vorsprung zehrte der Gastgeber bis zum Schluss. Der letzte Schütze des Spiels war erneut Frank Grohmann, der das Endergebnis fixierte. Die letzte Handlung im Spiel lieferte Christian Kanzler ab, der den Wurf des frei vor ihm auftauchenden Jörg Heinemann mit einer Glanzparade entwertete und damit seinen Einsatz absolut rechtfertigte. Mit seiner Leistung stellte er seine Gegenüber Ben von Lipinski und Sebastian Brand in den Schatten.
Erfreulich war der Auftritt der das Spiel gut leitenden Schiedsrichterinnen Karen und Anne Baabbouz.
von drh.