Ergebnis
25 : 34
HC Aschersleben Alligators : HG 85 Köthen
Aufstellung
HG 85 Köthen: Christian Kanzler, Leonard Serfas, Tino Soutschek; Tim Gmirek, Frank Grohmann 18/5, Moritz Brodowski 3, Sebastian Kuhl, Justin Milkow 5, Jakob Hensen 2, Tarek Jaidi 1, Yasin Jaidi 1, Steven Just, Linus Rosenkranz, Matej Konsel, Lukas Krug 4
HGC Aschersleben: Mantas Gudonis, Sven Mevissen; Leon Klug, Pit Seifert 4/2, Jannik Fohrer 2, Chris Hoffmann 2, Ole Schreier, Andreas Rojewski 9/1, Lennard Keil, Jakob Völksch, Paul Hoffmann 2, Alexander Weber, Florian Nupnau 2, Fabian van Olphen 1, Frank Seifert 3
Frank Grohmann stiehlt mit 18/5 Toren dem HC Aschersleben die Schau
Nach zehn vergeblichen Versuchen, endlich gegen den HC Aschersleben in dessen Sporthalle zu triumphieren, gelang der HG 85 Köthen am Samstagabend der lang ersehnte Durchbruch! Mit einem überragenden 34:25 (16:14) - Sieg durchbrachen sie den langanhaltenden Bann und besiegelten das Ende des gefürchteten Fluchs. In einer dramatischen und nervenaufreibenden Auseinandersetzung zeigten die Köthener eine beeindruckende Leistung und entführten zum ersten Mal in der Geschichte beide Punkte aus der Spielstätte des HC Aschersleben.
Dieser epochale Sieg verbessert nicht nur die Tabellenposition der HG 85 Köthen, sondern verschärft auch die ohnehin schon angespannte Situation des Gastgebers.
Die HG 85 gewährte dem Gastgeber über die gesamte Spielzeit nicht einmal eine Führung und hatte mit Frank Grohmann den überragenden Werfer des Spiels in ihren Reihen. Seine 18/5 Tore (53 Prozent) zermürbten den HC. Sein Dreierpack zum 19:25 (43.) stellte die Weichen auf einen Sieg, der in dieser Höhe nicht zu erwarten war.
Mannschaftskapitän Lukas Krug fasste seine Gefühle und das Ergebnis mit großer Freude zusammen: "Unser Sieggefühl nahm bereits beim Abschlusstraining am Freitag seinen Lauf. Ich war mir sicher, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir mit unserer Form dem HC Aschersleben erfolgreich begegnen können. Der Sieg ist absolut verdient, weil wir den HC über die gesamten 60 Minuten unter Kontrolle hatten. Die Mannschaft hat in der Abwehr gefightet und ist mit dem Aufwind aus den letzten Spielen zur Sache gegangen. Unser Tempo stimmte, die Harmonie in der Defensive ebenso."
Auch diesmal war die HG 85 von allen Positionen torgefährlich. Bei den kampfstarken Gastgebern lag die Last der Verantwortung auf den Schultern der Seifert-Brüder und von Andreas Rojewski. Die HG 85 setzte bereits in der Verteidigung auf Offensive und hatte damit Erfolg. Mit ihrem schnellen Pass- und Laufspiel fand sie immer wieder die Lücken in der HC-Abwehr. Mit der Anfangsphase konnte Trainer Martin Lux durchaus zufrieden sein. Seine Mannschaft führte in der 9. Minute erstmalig durch zwei aufeinanderfolgende Treffer von Frank Grohmann. Im weiteren Spielverlauf hielt die HG 85-Abwehr die HC-Angreifer in Schach. Die erste 3-Tore-Führung (12:15) stand in der 28. Minute im Spielprotokoll. Mit nur 3 Zeitstrafen war das Strafmaß beim Seitenwechsel (14:16) noch moderat. Das sollte sich in den zweiten dreißig Minuten ändern.
Der Gastgeber eröffnete mit einem Tor von Florian Nupnau die 2. Hälfte und der Ex-Köthener Chris Hoffmann egalisierte mit seinem Treffer den Spielstand (16:16). Die Schützlinge von Martin Lux blieben auch in der zweiten Halbzeit ihrer klugen taktischen Linie treu und enteilten mit einem Zwischenspurt durch Tore von Lukas Krug, Justin Milkow und Moritz Brodowski auf 17:20. Nach dem 19:21 durch Andreas Rojewski schenkte Frank Grohmann dem HC-Torhüter gleich vier Tore in Folge zum 19:25 ein. Die Vorentscheidung war gefallen, zumal der Gastgeber zu diesem Zeitpunkt weder Angst noch Schrecken verbreiten konnte. Beim diesem Zwischenstand hatte Pit Seifert Gelegenheit, per 7m den Rückstand zu verkürzen. Doch er warf das Spielgerät über das Tor. Unbeherrscht und missmutig über das Negativerlebnis ließ er seinen Frust mit einem Foul an Jakob Hensen aus, was die Unparteiischen mit der Roten Karte bestraften. Danach stellte Frank Grohmann wieder sein Visier zielsicher ein und gab mit seinen drei Treffern zum 21:29-Zwischenstand (50.) der Mannschaft die nummerische und moralische Sicherheit zum lang ersehnten Doppelpunktgewinn bei den Vorharzstädtern. Die Ascherslebener Fans verfolgten in der Schlussphase beinahe schweigend, wie die Bachstädter den Vorjahreszehnten am Ende fast demütigten. Tino Soutschek potenzierte das geschaffene Glücksgefühl seiner Mannschaft mit einem in der 57. Minute gehaltenen Strafwurf von Andreas Rojewski.
von drh.