Nach einer neunzehntägigen Spielpause begrüßt die HG 85 Köthen am Samstag, d. 22.2.20 die HSG Freiberg und die Schiedsrichter Toni Hempel und Tizian Tralles aus Gera zum 19. Punktspiel in der Saison 2019/20 in der Heinz-Fricke-Halle. Wenn es um 19:00 Uhr zum 16. Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften kommt, haben die Bachstädter mehr als eine Rechnung mit den Sachsen zu begleichen. Denn im Hinspiel der laufenden Saison mussten sich die Köthener in der Ernst-Grube-Sporthalle den Gastgebern deutlich geschlagen geben.

Unsere Gäste haben sich seit der Spielzeit 2016/17 (Neunter), 2017/18 (Achter) und letztjährig (Dritter) kontinuierlich gesteigert. Aktuell nehmen sie mit 21:15 Punkten den 5. Rang in der Mitteldeutschen Oberliga ein. Diese gute Platzierung hat die von Trainer Alexander Matschos geführte Mannschaft vor allem ihrer Heimstärke zu verdanken, wo sie die meisten Punkte eingespielt hat, auch zwei gegen die HG 85 Köthen mit einem deutlichen 34:22-Erfolg.

Der Start der Sachsen in die Saison 2019/20 verlief absolut negativ. 1:9 Punkte aus fünf Spielen. Dann der erste Sieg, ausgerechnet gegen die HG 85 Köthen, die in Freiberg zuvor sechsmal gewonnen und nur eine Niederlage einstecken musste. Dem Doppelpunktgewinn gegen die Köthener folgte noch ein Rückschlag in Delitzsch. Doch dann starteten die Freiberger eine bemerkenswerte Serie: Sie blieben 7 Spiele in Folge unbesiegt und sammelten dabei 12:2 Punkte. Der HC Burgenland stoppte die Erfolgswelle. Doch schon gegen Bad Blankenburg und den USV Halle sowie die SG Pirna fand das Team wieder in die Siegesspur zurück.

Auswärts stehen drei Siege in den Protokollen: 25:26 beim HC Einheit Plauen, 27:29 bei der SV Plauen-Oberlosa und 30:32 beim USV Halle. Ein Remis datiert aus dem Spiel beim EHV Aue II (24:24). Fünf Partien gingen verloren. Bei der HG 85 Köthen ist die deftige Hinspielniederlage längst nicht vergessen. Erwartungsgemäß will der Gastgeber Wiedergutmachung betreiben nehmen. Dass die erfolgreich enden könnte, erwächst aus der Tatsache, dass die Sachsen noch nie in Köthen als Sieger vom Parkett gegangen sind. Von den insgesamt 15 ausgetragenen Duellen gewannen die Bachstädter zwölf, teilten sich einmal die Punkte und verloren nur zwei Partien.

In der Mannschaft der Gäste hat es gegenüber der vorjährigen Saison einige personelle Veränderungen gegeben. Trainer Jirci Tancos wurde durch Alexander Matschos ersetzt und der Kader durch die Abgänge der beiden Torhüter Domenik Balin und Keisuke Inamato sowie Carl Werner und Benedikt Bayer sowie Jan Mojzis abgespeckt. Zwei Zugänge füllten das Team wieder auf: Torwart Richard Meinecke und Kreisläufer Martin Rom. Die Torgefährlichkeit im jetzigen Team lässt sich an den Spielern Kempe (100 /29), Schettler (68), Rom (63/1), Lehmann (36) und Richter (36) festmachen. Sie erzielten die meisten Treffer und beförderten den Angriff auf Platz 4 im Ranking der Mitteldeutschen Oberliga.

Die HSG ist ein gefährlicher Gegner. Aus dem Hinspiel kann man schließen, dass die Sachsen vor allem dann gefährlich sind, wenn ihre Abwehr aggressiv verteidigt und ihr Torwart dann auch noch zu seinem Spiel findet. Co -Trainer Martin Lux erinnert sich noch detaillierter an das Leistungsbild des Gegners im Hinspiel: "Der Gegner hat eine bewegliche Abwehr, die extrem nach Ballgewinnen nach vorne spielt. Und der Angriff der Freiberger spielt einen guten, flüssigen Handball mit guten Rückraumschützen wie Schettler (halb links), Kempe (halb rechts) und auf der Mitte Neumann. Alle drei sind gute Eins-Eins-Spieler, die aus 9 Metern erfolgreich werfen können. Dazu kommt, dass der tschechische Kreisläufer Martin Rom auf schnellen Beinen eine gute Sperre stellt und in die Räume zielgerichtet einläuft. Unsere Abwehr ist diesmal hochgradig gefordert, um die Angreifer zu stoppen. Entscheidend wird auch sein, dass unsere Angreifer wenig Fehler machen."

Bei all den Stärken der Sachsen bleibt aber festzustellen, wenn der Gastgeber die grundsätzliche Spielidee beherzigt, einen Zweikampf zu gewinnen, selbst frei zu sein oder den freien Mitspieler zu bedienen, dann sollte schon die Grundlage eines erfolgreichen Spielverlaufs gelegt sein. Mit einem Sieg würden die Gastgeber ein Zeichen an die Konkurrenz senden, dass sie weiterhin in der Lage sind, den Anschluss an die oberen Tabellenplätze zu wahren.

von drh