Köthen fordert im letzten Heimspiel der Saison den HC Aschersleben heraus
Das bevorstehende 23. Duell zwischen der HG 85 Köthen und dem HC Aschersleben markiert nicht nur das letzte Heimspiel der Saison 2024/25, sondern auch einen emotionalen Höhepunkt für Fans und Spieler beider Vereine gleichermaßen. Wenn diese beiden Traditionsvereine aufeinandertreffen, liegt spürbar Spannung in der Luft, eine Mischung aus Respekt, Rivalität und purer Leidenschaft. Es ist für die Bachstädter die Gelegenheit, die Saison mit einem erfolgreichen Heimspiel abzuschließen. Für die HG 85 wird dieses Spiel auch zur Bühne des Abschieds: Linus Rosenkranz, Matej Konsel und Sebastian Donath werden letztmalig im Dress der HG 85 Köthen in der Heinz-Fricke-Sporthalle auflaufen.
Die Rivalität zwischen den beiden Teams verspricht, wie so oft, ein packendes Match, das die Zuschauer einbinden wird. Es ist ein Angebot, dass die Leidenschaft für den Handballsport in den Vordergrund stellt. Im Hinspiel und zuletzt in Aue bewies der Gastgeber eindrucksvoll, was mit Kampfgeist und Teamspirit möglich ist. Beim historischen 34:25-Erfolg in der Vorharzstadt überragte Frank Grohmann mit 18/5 Treffern die Partie und riss die Mannschaft mit. Dieses Feuer, dieser unbedingte Siegeswille, genau das wird auch im Rückspiel gefragt sein, um Platz 7 in der Tabelle abzusichern.
Der aktuell Tabellenachte HC Aschersleben hat fünf seiner Auswärtsspiele bei abstiegsbedrohten bzw. bereits zum Abstieg verurteilten Mannschaften gewonnen, so in Apolda, Aue, Suhl, Oebisfelde und Staßfurt. Die gleiche Zahl von Spielen ging auswärts verloren, wobei die gegen den HC Plauen (30:16) am höchsten ausfiel. Beim USV Halle holte der HC ein beachtliches Unentschieden.
Im Blick auf die bisherigen Duelle beider Mannschaften zeigt sich, dass der Gastgeber mit 6 Siegen, 5 Unentschieden und 11 Niederlagen Nachholbedarf hat, um die Bilanz zu verbessern.
Ein Grund der nicht mehr so dominanten Schlagkraft der Mannschaft von Trainer Martin Wartmann dürfte die Altersstruktur sein. Frank Seifert (39), Alexander Weber (39), Fabian van Olphen (44) nähern sich dem 40. Lebensjahr oder haben es bereits überschritten. Der auch schon 37-jährige Jens Schmidt wurde wieder aus dem "Ruhestand" zurückgeholt. Erfahrung ja, aber auch ein Faktor im Tempo- und Umschaltspiel? Bei Andreas Rojewski, der auch schon 39 Jahre alt ist, ist es die Erfahrung und Fitness, die er sich als Nationalspieler erworben hat. Er kristallisierte sich als der bisher torgefährlichste Werfer (129/4) heraus. Ihm folgt Strafwurfspezialist Pit Seifert (101/49), der im letzten gewonnenen Auswärtsspiel in Staßfurt mit 10/7 Toren überzeugte.
Während die HG 85 Köthen ihre Stärken in der Offensive hat (109 Tore mehr geworfen), kann der Gast in der Abwehr 87 Gegentore weniger nachweisen. Man darf gespannt sein, wie der Gastgeber die kompakte Abwehrstrategie des HC bearbeitet und versucht, aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der Fokus liegt auf dem Finden von Lücken während des Verschiebens der Defensive des Gastes und der Überwindung seiner Blockarbeit. Der Schlüssel liegt im Mut zur Lücke, im intelligenten Positionsspiel und im entschlossenen Abschluss. Insbesondere könnte Frank Grohmann, sollte er wieder mit größeren Spielanteilen auflaufen können, erneut eine zentrale Rolle spielen, indem er konsequent auf seine Abschlusssicherheit setzt. Wenn dies nicht von Erfolg gekrönt ist, stehen immer noch Lukas Krug und Yasin Jaidi für diese Aufgabe bereit. Beide können mit ihrer Spielintelligenz und strategischen Übersicht wichtige Akzente setzen, sei es durch gezielte Pässe oder im eigenen Abschluss. Und vielleicht werfen sich auch andere Akteure des Gastgebers ins Rampenlicht.
Die bisherigen Derbys waren stets von enormer Leidenschaft und Prestigewillen geprägt. Und auch dieses Mal wird es nicht anders sein. Wenn der Anpfiff der erfahrenen Unparteiischen Jonas Brühl / Nils Knackstedt (Perspektivkader) ertönt, dann ist Intensität zu erwarten und sind Fingerspitzengefühl und Konsequenz der beiden Schiedsrichter gleichermaßen gefragt.
von drh