Am Freitagabend kommt es zum traditionsreichen Duell zwischen der HG 85 Köthen und dem USV Halle. Das Spiel ist mehr als nur ein weiterer Ligatermin, es ist ein Traditionsduell, das die historische Rivalität fortschreibt und gleichzeitig unmittelbare sportliche Bedeutung für beide Teams hat.

Bereits zum 41. Mal stehen sich beide Mannschaften gegenüber. Die bisherige Gesamtbilanz spricht dabei für die Köthener, die mit 21 Siegen, 6 Unentschieden und 13 Niederlagen die Nase vorn haben. Dies Partie wird nicht nur ein weiteres Kapitel in einer langen Rivalität, sondern auch eine Gelegenheit für die HG 85, ihre positive Bilanz gegen den USV weiter auszubauen.

Leicht wird dieses Unterfangen nicht. Gerade in der Heinz-Fricke-Halle tat sich die HG 85 zuletzt schwer: In den vergangenen fünf Spielzeiten gelangen nur zwei Heimsiege, während drei Niederlagen schmerzten, allen voran das deutliche 30:40 aus der Vorjahressaison, das noch frisch im Gedächtnis von Spielern und Fans nachhallt.

Der USV Halle reist als Tabellenfünfter mit einem 16:8-Punktestand an. Vier Niederlagen gegen Delitzsch (28:32), Pirna (23:24), Bernburg (29:33) sowie auswärts gegen den HC Elbflorenz II (30:34) stehen einer Reihe von Erfolgen gegenüber. Die Gäste wissen, dass sie in Köthen schon einmal mit ihrer Offensivpower triumphiert haben. Die HG 85 muss sich auch diesmal auf eine enorme Offensivkraft einstellen, denn der USV stellt den zweitbesten Angriff der Liga. Besonders prägend im Team der Gäste sind die Offensivkräfte Niclas Berends (74/1 Tore), Tom Kryszon (74), Chris Heyer (66/1), und Julius Conrad (65/18), die das Angriffsspiel der Saalestädter tragen. Das bedeutet, dass Köthen nicht nur einen einzelnen "Topscorer" neutralisieren muss, sondern ein breit gefächertes Angriffsspiel erwartet, das schwer auszurechnen ist. Der Gastgeber braucht eine kompakte Abwehr und einen starken Torwartauftritt. Dass unsere Mannschaft über die nötige Qualität verfügt, hat sie am letzten Samstag in Pirna eindeutig unter Beweis gestellt. Sie hatte in der zweiten Halbzeit wenig Ballverluste im Angriff und hat damit das Umschaltspiel der Pirnaer erfolgreich unterbunden. Sie war diszipliniert in der Lage, das Tempo hochzuhalten und schnelle Tore zu erzwingen. Diese frühe Stabilität im Spielverlauf wird auch am Freitagabend entscheidend sein, um nicht gleich ins Hintertreffen zu geraten und das Publikum mitzunehmen. Köthen ist gefordert, defensiv variabel zu agieren. Der Fakt, dass Halle offensiv sehr stark agiert, zwingt Köthen zu einer defensiven Meisterleistung und gleichzeitig zu einem effizienten Angriffsspiel, um das Tempo mitzugehen. Das Derby wird dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit ein torreiches, intensives und emotionales Spiel, bei dem Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden. Wir freuen uns auf ein Offensivspektakel, bei dem auch die Tagesform der Torhüter den Ausschlag geben könnte. Beide Teams zählen im Zeitstrafenranking der Regionalliga Mitteldeutschland zu den fairsten. Das ist ein Indiz, dass dieses Derby trotz aller Intensität sportlich sauber verlaufen wird. Die Unparteiischen Jonas Brühl und Nils Knackstedt aus Blankenburg leiten dieses Spiel.

von drh